Prof. Dr. Jörg Rogge

Narrative des Nationalen im spätmittelalterlichen Europa.

Vor der Etablierung der Nationalstaaten haben Autoren verschiedene Formen, Praktiken und Typen von Zugehörigkeit behandelt. Dabei reichte das Spektrum von Vaterland (Patria), dem Herkunfts- oder Geburtsort über Regionen/Landschaften, denen man sich durch Recht, Sprache oder Traditionen zugehörig fühlen konnte, bis hin zu politischen Einheiten (Grafschaften, Königreiche etc.). In dem Projekt werden vor allem Chroniken aus Norddeutschland (und eventuell auch Schottland) – überwiegend aus dem 15./16. Jahrhundert - daraufhin untersucht, wie die Verfasser mit diesen und weiteren Kategorien Gemeinsamkeiten und Gemeinschaften beschrieben haben, in denen eine Art von nationalem Sinn oder Selbstverständnis entwickelt wurde. Im Kontext des Gesamtprojektes ist zu fragen, ob diese Formen des „Nationalen“ als Vorläufer der Nationalidentitäten in der späteren Neuzeit bewerte werden können.

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