Prof. Dr. Andreas Gipper

Gipper, Prof. Dr. Andreas, FB 06, Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft, Arbeitsbereich Italienisch.

 

Zur Bedeutung von Übersetzungen für die Herausbildung eines nationalen Bewusstseins in der frühen Neuzeit am Beispiel Frankreich und Italien.

Im Teilprojekt soll die wichtige Funktion von Übersetzungen für den Prozess des nation building in Italien und Frankreich fokussiert werden. Die Bedeutung dieses Prozesses ist umso größer, als Italien über Jahrhunderte nur als ‚literarisches‘ Konzept existierte, dessen wichtigstes nationales Band lange Zeit in der Literatursprache Italienisch bestand. Insofern kann es nicht überraschen, dass gerade die Reflexion über das Übersetzen in ganz besonderer Weise zur konzeptuellen Selbstverständigung über das Wesen der eigenen Kultur herausforderte. Von daher zielt das Projekt auf einer ersten Ebene darauf ab, die übersetzungstheoretische bzw. übersetzungskritische Diskussion in Italien und Frankreich seit der Renaissance, auf diese Dimension einer Ausarbeitung protonationaler Selbstverständigungsmuster hin zu befragen.

Einen besonderen Schwerpunkt des Projekts soll dabei jene vermutlich folgenreichsten frühneuzeitlichen Übersetzungsdebatte bilden, die in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts mit der Querelle des Anciens et des Modernes verbunden ist und in der sich in besonderer Weise protonationaler Selbstzuschreibungen herausbilden.

Prof. Dr. Andreas Gipper

November 2020

Kontakt:

gipper[at]uni-mainz.de

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